Höchstwahrscheinlich bist du bei diesem Artikel gelandet, weil du entweder Besucherdaten auf Deiner Website tracken möchtest und bei Deinen Recherchen immer wieder von Matomo gehört hast. Oder schlicht und ergreifend, weil das Analyse-Tool derzeit in aller Munde ist und dir sogar von einem Freund oder Deinem Datenschutzbeauftragten empfohlen wurde. Was genau Matomo ist, was du damit tun kannst und warum es die bessere Alternative zu Google Analytics ist, erfährst du hier im Detail.
Was ist Matomo und wofür ist es gut?
Matomo (ehem. Piwik) ist ein quelloffenes Webanalyse-Tool, welches wie Google Analytics das Verhalten von Besuchern auf Deiner Website tracken und analysieren kann.
Warum ist Matomo besser als Google Analytics?
Beide Produkte sind sich in der Bedienbarkeit als auch im Funktionsumfang sehr ähnlich. Google Analytics, hat aber insbesondere für deutsche bzw. Benutzer die in der EU ansässig sind einen entscheidenden Nachteil: Es ist nicht ganz klar, was Google mit den erhobenen Daten macht geschweige denn wo diese physikalisch liegen. Laut Datenschutzexperten kann Google Analytics also nicht DSGVO-konform verwendet werden, weil der erhebende nicht die volle Kontrolle über seine Daten hat.
Hier kommt Matomo ins Spiel und erfreut sich spätestens seit der DSGVO immer größer werdender Beliebtheit. Denn Matomo kann mit Matomo On-Premise oder Matomo for WordPress auf Deinem eigenen in Deutschland betriebenen Server oder Deiner WordPress Website betrieben und DSGVO-konform betrieben werden.
Übrigens, Matomo kommt mit einem eigenen Tag-Manager. Sofern du also den Google Tag-Manager verwendest, kannst du diesen in einem Rutsch ebenfalls DSGVO-Konform ersetzen.
Matomo vs. Google Analytics im Vergleich
Matomo | Google Analytics | |
Kosten | Grundsätzlich kostenlos (Kann mit kostenpflichtigen Plugins erweitert werden) | Grundsätzlich kostenlos (Für größere Unternehmen bietet Google mit Analytics 360 eine kostenpflichtige Variante) |
DSGVO-Konform | Kann dank Einsatz ohne Cookies + deutschem Hosting und 100% Kontrolle über erhobene Daten DSGVO-konform betrieben werden | Schwer bis unmöglich DSGVO-konform zu betreiben, da keine Kontrolle über Daten die ggf. außerhalb der EU liegen |
Qualität der erhobenen Daten | Ideal, dank umfangreicher Analysemöglichkeiten | In der Regel wegen Ad-Blockern schlechter |
Limitierungen | Keine Limitierung vorrausgesetzt das Hosting ist performant genug. | 10 Mio. Hits / Property & Monat, 100.00 Hits / Benutzer & Tag, 500 Hits / Sitzung |
Erweiterbarkeit | Lässt sich über den eigenen Matomo-Marketplace durch nützliche Plugins und Addons erweitern. | Lässt sich nicht erweitern. |
Was ist der Unterschied zwischen Matomo On-Premise und Matomo for WordPress?
Wie der Namen es bereits erahnen lässt, handelt es sich bei Matomo for WordPress um ein WordPress Plugin, welches du kostenfrei installieren und über Dein WordPress Dashboard administrieren kannst. Dabei handelt es sich jedoch, um eine „abgespeckte“ Matomo Installation. Der Entwickler selbst empfiehlt das Plugin nur, wenn du sehr wenig Traffic auf Deiner Website hast. Zusätzlich ist Matomo sehr Ressourcen intensiv, wodurch sich die Ladezeit Deiner Website drastisch verschlechtern kann. Deshalb ist der gängigste Weg die On-Premise Variante auf einem separaten Server oder Hosting zu benutzen.
Der gängigste Weg um Matomo zu verwenden, ist die Installation der On-Premise Variante auf einem separaten Hosting oder Server, um die oben genannten Performance-Einbußen zu vermeiden. Zudem hast du mit dieser Variante einen wesentlich breiteren Funktionsumfang und kannst sogar mehrere Websites gleichzeitig tracken.
Tipp: Die On-Premise Installation ist natürlich komplexer als die einfache Installation eines WordPress-Plugins, da du zunächst einen eigenen Server betreiben musst. Wenn du kein Server Know-how hast, aber trotzdem die Vorteile der On-Premise Installation nicht missen möchtest, empfehlen wir dir ein Matomo Hosting zu verwenden. Mit einem spezialisierten Hosting, kannst du mit nur wenigen Klicks Matomo installieren und musst dir zudem keine Sorgen um die Performance Deiner Website oder der Matomo Installation machen.
Matomo On-Premise vs. Matomo for WordPress im Vergleich
Matomo On-Premise | Matomo for WordPress |
+ 100% Kontrolle über die erhobenen Daten + DSGVO-Konform + Kostenlos + Live-Besucher-Log + Mehrere Websites gleichzeitig tracken + Erweiterter Funktionsumfang + Installation von Matomo Erweiterungen | + 100% Kontrolle über die erhobenen Daten + DSGVO-Konform + Kostenlos + Einfache Installation (WordPress Plugin) |
Alternativen aus der Cloud: Matomo Cloud & Piwik Pro
Neben der On-Premise Variante und dem WordPress Plugin, gibt es noch die alternativen Matomo Cloud und Piwik Pro. Tatsächlich basieren auf der gleichen Code-Basis wie die On-Premise Variante, es handelt sich jedoch um gänzlich andere Produkte.
Matomo Cloud
Die Matomo Cloud wird direkt von InnoCraft betrieben und läuft unter dem SaaS (Software-as-a-Service) Prinzip. Das bedeutet, dass du monatlich einen gewissen Betrag (ab 19€ / Monat) bezahlst, um Matomo in der Cloud nutzen zu dürfen. Der Vorteil liegt darin, dass du dir um die Installation sowie das Hosting keine Gedanken machen musst und sofort loslegen kannst. Nachteilig jedoch ist, dass die DSGVO-Konformität im Vergleich zur On-Premise-Variante schwieriger zu gewährleisten ist. Zwar liegen die Server laut InnoCraft in der EU (zumindest besser als in den USA), jedoch liegt das Unternehmen selbst in Neuseeland. Vom Funktionsumfang bietet die Matomo Cloud den gleichen Umfang wie Matomo On-Premise.
Piwik Pro
Piwik Pro ist ebenfalls eine Lösung aus der Cloud und kommt mit einer kostenfreien und kostenpflichtigen Variante. Piwik bietet einen erweiterten Funktionsumfang und richtet sich wie der Name erahnen lässt stark an Professionelle Nutzer. Zwar ist die Code-Basis die gleiche wie bei Matomo. Das Produkt ist hingegen ein gänzlich anderes. Analysen, Analyseberichte, Analyseansichten und Analyse-Tools, unterscheiden sich stark von Matomo. Piwik betreibt seine Server bei Microsoft in der Azure Cloud. Ebenfalls in der der EU.
Sowohl die Matomo Cloud als auch Piwik Pro sind im Hinblick auf den Datenschutz und die DSGVO definitiv besser zu bewerten. Wer beim Webanalyse-Tool jedoch auf Nummer sicher gehen möchte, um die Datenschutzbestimmungen zu erfüllen, sollte stets auf ein Matomo On-Premise auf einem eigenen Server oder deutschem Matomo Hosting setzen.