Bedeutung von Webanalysen
Die Bedeutung von Webanalysen liegt im Kern darin, wertvolle Einblicke in das Verhalten und die Interaktionen deiner Website Besucher zu gewinnen. Durch das Tracken der Daten und die anschließende Analyse von z.B. Seitenaufrufen, Klicks, Verweildauer, demografischen Informationen und anschließender Conversion, können Unternehmen und Website-Betreiber wichtige Erkenntnisse gewinnen. Mit diesen Ergebnissen lassen sich Websites und Online Shops weiter optimieren und anschließend die eigenen Geschäftsziele erreichen.
Eine umfangreiche Webanalyse mit Matomo ermöglicht es, das Nutzerverhalten auf einer Website zu verstehen und zu interpretieren. Es kann nachvollzogen werden, woher deine Besucher kommen, auf welche Seite sie anschließend klicken und auf welcher Seite sie abspringen.
So kannst du ganz einfach erkennen, an welchen Stellen deine Website Optimierungsbedarf hat, welche Marketingkanäle am effektivsten sind und welche Inhalte und Funktionen das Interesse der Besucher wecken.
Installation von Matomo
Das komplette Setup in 6 Schritten
- Was du für die Installation benötigst
- Mindestanforderungen für den Betrieb von Matomo
- Matomo herunterladen
- Hochladen auf deinem Webserver
- Die 5-Minuten Installation von Matomo
- Der klassische Matomo Javascript Code für deine Website
Schritt 1: Das benötigst du für die Installation
Vor Beginn der Installation gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
1. Eigenes Webhosting oder Webspace:
Matomo kann nur auf einem eigenen Webserver oder Webspace betrieben werden. Plattformen wie Jimdo, Shopify oder WordPress.com ermöglichen in der Regel keine Installation. In solchen Fällen besteht entweder die Möglichkeit, die Matomo Cloud zu nutzen oder ein separates Matomo Hosting zu erwerben.
2. Zugangsdaten und Zugriffsmöglichkeiten:
Du benötigst die Zugangsdaten für den Zugriff per FTP bzw. SFTP oder einen Dateimanager von deinem Hoster. Falls du WordPress verwendest, besteht auch die Option, das Matomo für WordPress-Plugin anstelle einer separaten Installation zu nutzen. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass beim Umstieg von WordPress auch deine bisher gewonnenen Daten verloren gehen.
3. FTP-Client bzw. SSH-Client:
Du benötigst ein entsprechendes Programm, um die Matomo-Dateien auf deinen Webserver zu übertragen. Hierbei handelt es sich um einen FTP-Client oder einen SSH-Client. Wenn du noch keine Erfahrung damit hast, überprüfe bitte die Informationen deines Providers. Oftmals bieten sie Hilfestellungen an, in denen erklärt wird, wie du Zugangsdaten für dein Webhosting erhältst und wie du mit solchen Programmen arbeitest. Sollte dein Hoster keinen Dateimanager anbieten, empfehle ich dir das Tool FileZilla.
Es ist wichtig, diese Informationen zu berücksichtigen und gegebenenfalls weitere Details und Anleitungen von deinem Hoster einzuholen, um eine reibungslose Installation von Matomo zu gewährleisten. Individuelle Hosting-Einstellungen können variieren, daher ist es ratsam, die spezifischen Anweisungen deines Providers zu befolgen. Solltest du bereits Kunde bei WPspace sein, kannst du uns gerne über den Support Chat deine Fragen stellen! 😊
Schritt 2: Mindestanforderungen für den Betrieb von Matomo
Um Matomo verwenden zu können, muss dein Webspace folgende Anforderungen erfüllen:
- Webserver wie Apache, Nginx, IIS, LiteSpeed usw.
- PHP-Version ab 7.2.5 oder höher. Matomo funktioniert ebenso mit PHP 8 einwandfrei.
- PHP-Erweiterung pdo und pdo_mysql oder die mysqli-Erweiterung
- MySQL-Version 5.5 oder höher oder MariaDB
Das Betriebssystem des Webservers spielt eigentlich keine Rolle. Sowohl Unix-Varianten als auch Windows können problemlos genutzt werden.
Schritt 3: Download von Matomo
Bei Matomo handelt es sich um eine Open-Source-Software welche man ganz leicht herunterladen kann. Dabei wird Matomo im sogenannten ZIP Archiv zur Verfügung gestellt.
Herunterladen kannst du das Tool unter folgendem Link: https://matomo.org/download/.
Nach dem Download von Matomo musst du die ZIP Datei auf deinem Computer entpacken. Solltest du auf deinem Windows oder Mac System kein entsprechendes Programm dafür besitzen, kannst du dir für Windows das Programm WinRAR herunterladen. Für einen maxOS Rechner gibt es z.B. das Programm Stuffit.
Schritt 4: Upload auf deinen Webserver oder Webspace
Wir empfehlen dir für deine Matomo Installation eine eigene Subdomain zu verwenden. So hättest du eine eigene Installation mit einer eigenen Domain für deine Installation. Diese könnte z.B. matomo.deine-website.de heißen. Dort könntest du dich zukünftig mit separaten Logindaten anmelden und alle Einstellungen vornehmen.
Nachdem du die ZIP Datei auf deinem Computer entpackt hast, findest du einen Ordner namens „matomo“ und eine Datei namens „How to install Matomo.html“. In der Datei findest du eine englische Installations-Anleitung.
Öffne nun deinen FTP-Client und lade alle Dateien und Verzeichnisse aus dem Ordner “matomo“ an den gewünschten Ort auf deinen Webserver hoch.
Tipp: Wenn du eine neue Subdomain anlegst, ist oftmals eine index.html Datei in dem Ordner. Diese solltest du zu nach der Einrichtung deiner Subdomain entfernen. Ansonsten kann die Installationsdatei nicht wie gewünscht aufgerufen werden.
Schritt 5: Die 5-Minuten-Installation von Matomo
Öffne nun deinen Webbrowser und gebe die Adresse ein, die du für deine Installation gewählt hast (siehe vorheriger Schritt). Wenn alles korrekt hochgeladen wurde, solltest du eine Willkommensnachricht von vor dir sehen.
Systemprüfung
Während der Systemprüfung wird überprüft, ob der Server die Anforderungen für eine korrekte Installation erfüllt. Sollte alles in Ordnung sein, solltest du überall grüne Häkchen sehen. Wenn etwas nicht stimmen, siehst du ein rotes X und musst prüfen, um welchen Fehler es sich handelt. Bei vielen Problemen gibt der Installer bereits Hilfestellungen, sodass direkt Anhaltspunkte gegeben sind.
Sind alle Anforderungen erfüllt, klicke auf „Nächste“.
MySQL-Datenbank-Setup
Nun benötigen wir eine neue und leere Datenbank für die Installation. Hierzu benötigst du die Zugangsdaten für MySQL bzw. MariaDB, die du beim Anlegen einer neuen Datenbank auf deinem Server bereits vorliegen haben solltest. Ist dies nicht der Fall, solltest du deinen Hoster kontaktieren. Benötigt werden der Hostname bzw. eine IP-Adresse des Datenbank-Servers, der Datenbank-Benutzername sowie das Passwort und der Name der Datenbank.
Erstellst du eine neue Datenbank, solltest du dir diese Informationen also auf jeden Fall parallel abspeichern.
Hast du alle Daten eingegeben, klickst du auf „Nächste“.
Hinweis: Achte beim Anlegen einer neuen Datenbank darauf, dass du einen neuen Benutzer erstellst, der nur Zugriff auf die Matomo-Datenbank hat.
Erstelle die Tabellen
Für den nächsten Schritt musst du nichts weiter tun. Die Tabellen werden automatisch in der MySQL Datenbank angelegt. Sobald der Schritt erfolgreich abgeschlossen ist, erfolgt ein entsprechender Hinweis und du kannst wieder auf „Nächste“ klicken.
Hauptadministrator anlegen
Nun kannst du einen Hauptadministrator anlegen. Wähle hierzu einen beliebigen Benutzernamen aus und wähle dir ein sicheres Passwort aus. Gebe deine E-Mail-Adresse ein und wähle aus, ob du von Matomo Updates und Newsletter Nachrichten bekommen möchtest oder nicht.
Hinweis: Benutze am besten einen Passwortmanager, sodass du deine Zugangsdaten nicht verlierst.
Beachte zudem, dass der Benutzername des Hauptadministrators nachträglich nicht mehr angepasst werden kann. Du kannst im Nachhinein nur weitere „Super-User“ und weitere Administratoren anlegen.
Die erste Website hinzufügen
Nachdem du deinen Benutzer angelegt hast, kannst du direkt deine Website hinzufügen. Gebe also den Namen deiner Website, sowie deine URL ein. Wähle deine Zeitzone (Deutschland – Berlin) aus und wähle aus, ob du E-Commerce-Tracking nutzen möchtest oder nicht. Diese Einstellung kann im Nachhinein auch noch angepasst werden.
Matomo Javascript-Tracking-Tag einfügen
Wenn du in Matomo keinerlei Einstellungen mehr vornehmen möchtest, kannst du nun den Tracking-Code auf deiner Website in den <head> Bereich einfügen. Dazu gehe ich gleich weiter unten im Beitrag nochmal genauer drauf ein.
Ich empfehle dir jedoch im Vorfeld noch ein paar Einstellungen vorzunehmen und den Code erst nach den vorgenommenen Einstellungen auf deiner Website zu platzieren.
Matomo Installation abgeschlossen
Das war’s! Ein Kinderspiel oder? 😊
Wenn du alle Daten bereit hattest, solltest du bis zu diesem Punkt weniger als 5 Minuten gebraucht haben.
Um nun noch weitere Einstellungen vornehmen zu können, kannst du unten auf den grünen „Nächste“-Button klicken. Dort gelangst du zur Anmeldemaske, wo du dich zum ersten Mal in Matomo einloggen und umschauen kannst.
Sobald du den Javascript-Code in deine Webseite eingebettet und Besucher darauf zugegriffen haben – das kannst natürlich auch du selbst zum Beispiel für Testzwecke sein – wird Matomo die Besucherdaten verfolgen und das sogar in Echtzeit. Du kannst also live im Dashboard sehen, wie sich der Besucher auf deiner Website verhält und welche Daten auf deiner Webseite erfasst werden.
Schritt 6: Der klassische Javascript Code für deine Website
Wie bereits angekündigt, wollen wir unseren Javascript Code nochmal bearbeiten und verschiedene Einstellungen vornehmen. Logge dich also in dein Dashboard ein und klicke oben links auf das Zahnrad. Klicke auf der linken Seite auf Webseiten und anschließend auf Tracking-Code anzeigen.
Scrolle nun etwas weiter runter bis du den Javascript-Code siehst. Ganz unten findest du nun den Punkt Erweitert. Klicke auf den Link „anzeigen“ welcher sich genau darunter befindet.
Hier werden dir nun einige Optionen für deinen Matomo Javascript-Tracking-Code angezeigt. Unter anderem der Punkt „Alle Tracking Cookies deaktivieren“. Diese Funktion ist besonders dann wichtig, wenn du die Besucherdaten analysieren willst ohne einen User-Consent abfragen zu müssen.
Wichtig: Informiere dich hinsichtlich der DSGVO Anforderungen und deinem Vorhaben. Wir können dir mit dieser Installations-Anleitung keine rechtliche Beratung bieten und stellt somit auch keine Rechtsberatung dar!
Kopiere jetzt den vorbereiteten Javascript-Tracking-Code von Matomo und füge diesen in deiner Webseite möglichst im <HEAD> Bereich ein. Der Matomo-Tag sollte im Kopfbereich des HTML eingefügt werden, damit dieser möglichst früh die Aktivitäten protokollieren kann. Damit ist Matomo in der Lage auch Informationen über das Ladezeitverhalten zu erfassen – und das ist in Hinsicht auf die sogenannten „Core Web Vitals“, die von Google im Rahmen der Positionsbestimmung für die Suchergebnisse Schritt für Schritt immer wichtiger werden.
Fazit
Matomo bietet dir als Website-Betreibern eine leistungsstarke und datenschutzfreundliche Alternative zur Webanalyse im Vergleich zu anderen Lösungen wie Google Analytics. Dabei behältst du die volle Kontrolle über die erhobenen Daten, da es auf einem eigenen Webserver oder Webspace betrieben werden kann.
Die Einrichtung von Matomo erfordert zwar einige grundlegende technische Kenntnisse, insbesondere beim Zugriff per FTP, SFTP oder Shell auf den Webserver, dennoch bietet Matomo durch seine benutzerfreundliche Oberfläche und zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten eine durchaus zugängliche Lösung für Website-Betreiber.
Durch die Installation und korrekte Einrichtung von Matomo kannst du als Benutzer die volle Kontrolle über deine erhobenen Daten behalten und gleichzeitig aussagekräftige Informationen über das Besucherverhalten und die Performance deiner Website erhalten. Mit diesen Daten kannst du als Website-Betreiber deine Online-Strategie optimieren, das Nutzererlebnis verbessern und letztendlich deine Geschäftsziele effektiver erreichen.
Eine Antwort
Hallo Axel, danke für die detaillierte Anleitung. Ich habe ja bei euch Matomo gebucht und richte es gerade ein. Ist es möglich, Matomo so einzurichten, dass es zuerst mit allen Tracking cookies deaktiviert funktioniert, um den Consent zu umgehen und auf jeden Fall zu tracken, und das Tracking dann auf Cookies zu erweitern, wenn der Consent (z.B. via Consent management plugin in WordPress) erteilt wurde? So könnte man sicherstellen, dass man 1. jedenfalls alles trackt und damit weiß wie viele Besucher man wirklich hat und 2. genauere Daten dann erhält, wenn man den Consent dazu hat (was leider nur ca. 2/3 der User machen). Bin gespannt auf deine Rückmeldung. LG Clemens